In der Formel 1-Spionageaffäre wurde durch die FIA die Strafe gegen McLaren wie folgt festgelegt:
- Verlust aller Konstrukteurspunkte 2007
- Geldbuße in Höhe von 100 Millionen US-Dollar (umgerechnet gut 72 Millionen Euro)
Das sind amerikanische Verhältnisse. Wie kommt man auf solch eine gigantische Summe? Die nächste Frage ist, was passiert mit dem ganzen Geld?
Der bisherige Stand in der Konstrukteurswertung
Platz | Team | Punkte |
---|---|---|
1. | McLaren Mercedes | 166 |
2. | Ferrari | 143 |
3. | BMW Sauber | 86 |
4. | Renault | 38 |
5. | Williams Toyota | 25 |
6. | RedBull Renault | 16 |
7. | Toyota | 12 |
8. | SuperAguri Honda | 4 |
9. | Honda | 2 |
10. | ToroRosso Ferrari | 0 |
11. | Spyker Ferrari | 0 |
Ferrari hat damit den Konstrukteurstitel schon „gewonnen“. Die McLaren-Piloten behalten ihre Punkte, die Fahrerweltmeisterschaft ist somit noch offen.
Die 100-Millionen-Dollar-Strafe ist ein neuer Rekord
Bisher verhängte Strafen:
5 Millionen Dollar: Politik-Skandal bei der Siegerehrung des Großen Preises der Türkei im August 2006 in Istanbul. Mehmet Ali Talat, der Präsident der international nur von der Türkei offiziell anerkannten türkischen Republik Nordzypern, übergab den Siegerpokal an Ferrari-Pilot Felipe Massa. Im März 2007 erlässt die FIA dem türkischen Verband den Rest der Strafe in Höhe von 2,5 Millionen Dollar.
1 Million Dollar: Teamorder-Affäre von Ferrari beim Großen Preis von Österreich auf dem A1-Ring 2002, als der führende Rubens Barrichello auf Anweisung von Teamchef Jean Todt („Let Michael pass for the Championship“) seinem Kollegen Michael Schumacher den Sieg überlassen muss.
1 Million Dollar: Der koreanische Automobilhersteller Hyundai fehlt 2004 bei vier Läufen zur Rallye-WM.
1 Million Dollar: Zuschauer-Invasion auf der Rennstrecke nach dem Großen Preis von Ungarn 1998 in Budapest.
500.000 Dollar: Das Benetton-Team wird bestraft, weil Michael Schumacher beim Großen Preis von England 1994 in Silverstone auf Anweisung vom Team die Schwarze Flagge ignoriert.
200.000 Dollar: Benetton und Williams werden dafür bestraft, dass sie beim Großen Preis von Brasilien 1995 in Sao Paulo nicht regelkonformes Benzin getankt haben.
100.000 Dollar: Affäre um die Computer-Codes von Benetton und McLaren beim Großen Preis von San Marino 1994 in Imola.
100.000 Dollar: Sicherheits-Skandal beim Großen Preis von Brasilien 2000 in Sao Paulo. Das Training wird gleich dreimal unterbrochen, weil nicht sachgemäß befestigte Werbebanden auf die Strecke fallen.
100.000 Dollar: Der dreimalige Weltmeister Ayrton Senna wird wegen „gefährlicher Fahrweise“ beim Großen Preis von Japan 1990 in Suzuka bestraft. Danach wirft er FISA-Präsident Jean-Marie Balestre vor, die WM zu manipulieren. McLaren zahlt die Strafe.
50.000 Dollar: Prüfsiegel-Affäre um McLaren beim Großen Preis von Österreich 2000 auf dem A1-Ring. Dem Team werden wegen eines fehlenden Siegels auf einer Elektronik-Box außerdem 10 Punkte in der Konstrukteurs-WM abgezogen.
50.000 Dollar: Benzin-Affäre des McLaren-Teams beim Großen Preis von Belgien 1997 in Spa.
50.000 Dollar: Ferrari wird wegen „Vandalismus“ beim Großen Preis von Portugal 1994 in Estoril von der FIA zur Kasse gebeten.