Über 80.000 Fans kamen mit der U2 zum Konzert von U2 und versuchten eine La-Ola-Welle durch das riesige Olympiastadion – passend zur 360 Degrees Tour, die ihren Namen der ufo-artigen Rundbühne verdankt:
600 Tonnen schwer, 50 Meter hoch, 73 Meter lang, 73 Meter breit.

Raumschiff
Raumschiff

Als Bono, Gitarrist The Edge, Bassist Adam Clayton und Drummer Larry Mullen Jr. die Bühne betreten tobt das Publikum.

Eine gigantische Bühnenshow, satter Stadionrock und dazu einige wenige Ansagen von Bono u.a. zur Wirtschaftskrise: „Deutschland ist zäh, klug und entspannt genug, um diese harte Zeit zu meistern“. Während der Show betont der Sänger die besondere Beziehung zu Berlin: „Wir haben hier sehr viele Songs geschrieben“, „Du bist so wunderbar Berlin“. Während des Songs One erinnert er an den Mauerfall vor knapp 20 Jahren.

Beim Weltverbesserer und Umweltaktivisten durften die politischen Botschaften natürlich auch nicht fehlen. Auf der grün-leuchtenden Videoleinwand erscheinen in Gedenken an die Oppositionellen in Iran arabische Schriftzeichen. Dazu spielt die Band Sunday Bloody Sunday.
Nach Pride (In The Name Of Love) erscheint das Gesicht von Aung San Suu Kyi auf den Videoleinwänden. Der Friedensnobelpreisträgerin wird derzeit vom Regime in Birma (heute Myanmar) der Prozess gemacht. Mit Walk On ermuntert Bono die Bürgerrechtlerin musikalisch und 50 Fans mit San Suu Kyi-Masken vor dem Gesicht laufen auf dem Rundkurs vor der Bühne auf.

Per Videobotschaft folgt noch eine kurze Predigt des südafrikanischen Friedensnobelpreisträgers Desmond Tutu für die Hilfsorganisation one.org

Zum Gedenken an dem vor knapp einem Monat verstorbenen Michael Jackson werden seine Songs Don’t Stop `Til You Get Enough und Man In The Mirror mit dem U2-Song Angel Of Harlem gemischt. Dazu holt sich Bono sogar drei Fans (alle größer als er) aus dem Publikum – offenbar Mitglieder eines Fanclubs – auf die Bühne. Hinterher witzelt er: „Das Einzige, was uns unterscheidet, Rock-Stars sind in der Regel kleine Leute …“

Zum Ende singt dann das gesamte Stadion noch „Happy Birthday“, weil Nelson Mandela 91 wird.
Als Vorgruppe traten im Übrigen Snow Patrol auf und heizten den Fans ein.

Schauplatz der Olympischen Spiele von 1936

Zum Olympia-StadionDie 131 Hektar große Sportstätte, die damals den Namen Reichssportfeld erhielt, zählt zu den beeindruckendsten Architekturdenkmälern des 20. Jahrhunderts. In diesem Jahr feiert das Olympiastadion sein 100. Bestehen.

Angefangen im Jahr 1909 als Pferderennbahn; der Vorgängerbau des Reichssportfeldes war das Deutsche Stadion, das 1934 abgerissen wurde; nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gelände bis 1990 teilweise von den britischen Streitkräften als Hauptquartier genutzt.
2004 glanzvoll wiedereröffnet.

Aktuell kann man einen Blick ins Olympiastadion Berlin über mehrere Webcams werfen.

U2 auf „360°Tour“ im Olympiastadion
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Ein Kommentar zu „U2 auf „360°Tour“ im Olympiastadion

  • 15. November 2010 um 21:55 Uhr
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    Der Hausarrest für Aung San Suu Kyi (65) ist gerade aufgehoben, da kündigt die Friedensnobelpreisträgerin bereits an, wieder in die Politik zu gehen. Die Tochter eines ermordeten Unabhängigkeitskämpfers war rund 15 der vergangenen 21 Jahre von der Militärjunta eingesperrt.
    Jetzt sagte Bono zu ihrer Freilassung: „Ich bin sehr aufgeregt, sehr gespannt, denn dies könnte der Beginn einer rationalen Diskussion sein… Sie ist eine Art Mandela der Stunde. Sie hat einen Charakter großer Gnade. Ihr Kampf ist ein Symbol dafür geworden, was das Beste und das Schlechteste an der Menschlichkeit ist.“

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