Gedicht: August
Ernster August! Versengst du
mit dörrenden Stürmen die Liebe?
Brechen Wellen des Meeres
ein in die Müde der Augen?
mit dörrenden Stürmen die Liebe?
Brechen Wellen des Meeres
ein in die Müde der Augen?
Zittert das Licht aus zu hoher
Wölbung des Äthers?
oder wehrt sich das Herz
übermächtiger Glut?
Nun sind die Felder geleert.
Die Wälder verdunkeln.
Lichter süßer und liebender
hat uns der Mai einst umarmt.
Wehre dich, Herz!
Sammle das Süße in dir.
Sammle es heimlich zum Süßesten.
Jetzt reift die Süßeste blutend –
reift die Brombeere
unter dem Dornengerank.
Rudolf G. Binding (1867 – 1938)
Projekt: Stegepfuhl über das Jahr (August)