Eine frohe, besinnliche und glückliche Weihnachtszeit.
Weihnachtslied: We Wish You a Merry Christmas
We wish you a Merry Christmas;
We wish you a Merry Christmas;
We wish you a Merry Christmas and a Happy New Year.
Good tidings we bring to you and your kin;
Good tidings for Christmas and a Happy New Year.
We wish you a Merry Christmas;
We wish you a Merry Christmas and a Happy New Year.
Good tidings we bring to you and your kin;
Good tidings for Christmas and a Happy New Year.
Oh, bring us a figgy pudding;
Oh, bring us a figgy pudding;
Oh, bring us a figgy pudding and a cup of good cheer
We won’t go until we get some;
We won’t go until we get some;
We won’t go until we get some, so bring some out here
We wish you a Merry Christmas;
We wish you a Merry Christmas;
We wish you a Merry Christmas and a Happy New Year.
aus dem 16. Jahrhundert
Merry Christmas
Einige Jahre spielte ich mit großer Leidenschaft an Heiligabend den Weihnachtsmann für die Kinder in unserer Nachbarschaft. Im vergangenen Jahr dann wohl vorerst zum letzten Mal. Nachdem ich mir zu Hause pünktlich um 16 Uhr den roten Anzug übergestreift und ein dickes Kissen unter die Jacke gepackt hatte, schnürte ich mit einem schwarzen Ledergürtel meinen gewölbten Leib fest zusammen, sodass der dicke Bauch richtig zur Geltung kam. Mir wurde ganz warm ums Herz, als ich an die strahlenden Kinderaugen dachte, die ich in wenigen Minuten zu sehen bekommen würde. Nachdem meine Augenbrauen weiß und die Wangen sowie die Nase kräftig rot geschminkt waren, musste nur noch die Mütze richtig drapiert, eine Brille aufgesetzt und der falsche Bart angeklebt werden. Stolz betrachtete ich mein Werk im Spiegel. Dann warf ich mir den prall gefüllten Jutesack stöhnend über die Schulter und verließ frohen Mutes unser Haus durch die Hintertür. In den viel zu großen Stiefeln meines Mannes stapfte ich durch den Schnee zum Haus der Nachbarn. Nun war ich nicht mehr Rebecker, sondern der Weihnachtsmann. Am Ziel angekommen, warteten bereits die Eltern, die Oma und die vier reizenden Kinder im Alter von zwei bis acht Jahren sehnsüchtig und ungeduldig auf den lieben Weihnachtsmann. Die Größeren hatten wie in jedem Jahr einen Sessel für ihn bereit gestellt, in den er sich nach der Bescherung für einige Minuten der Besinnlichkeit setzen durfte und in dem ihm stets die schweren Stiefel ausgezogen und die brennenden Füße massiert wurden. Fasziniert blickten die Vier auf seine Socken, die mit großen Löchern versehen waren und aus denen die Großzehen vorwitzig heraus lugten. Kichernd rümpften die Kinder die Nase und lachten sich halb kaputt, wenn der Weihnachtsmann die Zehen wackeln ließ. Alles verlief reibungslos. Die Kleinen waren rundherum glücklich und spielten begeistert mit ihren neuen Spielsachen. Bis die Oma auf eine verhängnisvolle Idee kam und dem Weihnachtsmann ein Glas Rotwein vor die Nase hielt und ihm zu verstehen gab, dass er erst wieder gehen dürfe, wenn er dieses ausgetrunken habe. Trotz eindringlicher, abwehrender Gesten und flehentlicher Bitten ließ sich die Oma nicht erweichen und prostete dem schwitzenden Weihnachtsmann aufmunternd zu, er möge seine kratzige Stimme etwas ölen. Die Eltern lächelten verkrampft und zuckten hilflos die Schultern, während der Weihnachtsmann vorsichtig und seufzend das Glas in die behandschuhte linke Hand nahm und mit der Rechten den Schnurrbart etwas anlupfte, um einen Schluck des guten Weines dahinter zu schütten. Was jedoch zur Folge hatte, dass außer dem Wein auch ein wenig Watte in den Mund des Weihnachtsmannes geriet und er sich prompt verschluckte. Ein schrecklicher Hustenanfall ergriff ihn nun und ließ den hinter dem Bart befindlichen Wein freien Lauf und färbte diesen in Nullkommanichts rot. Hustend und prustend wollte er sich nun überstürzt aus dem Staube machen und bemühte sich gerade schwerfällig aus dem Sessel heraus, als die 5-jährige Tessa misstrauisch geworden, plötzlich und ohne Vorwarnung auf den Weihnachtsmann zustürmte und ihm mit beiden Händen den Bart vom Gesicht riss und äußerst empört schrie: Du bist ja gar nicht der Weihnachtsmann, du bist ja die dicke Rebecker!
Dieses Jahr werde ich mir wohl eine andere Familie suchen müssen. Frohe Weihnachten!