Zum 150. Geburtstag von „Pinselheinrich“ (* 10. Januar 1858 in Radeburg bei Dresden; † 9. August 1929 in Berlin), wie ihn die Berliner liebevoll nannten.
Er gilt bis heute als einer der populärsten Künstler der Stadt. Mit seinen satirischen Zeichnungen des Berliner Großstadtmilieus wurde Heinrich Rudolf Zille berühmt. Bezeichnend waren auch die knappen, in Berliner Jargon gehaltenen Bildunterschriften. Seine Milieuzeichnungen erschienen in Zeitschriften wie Simplicissimus, „Die lustigen Blätter“ oder Die Jugend.

Jeder schließt von sich auf andere und berücksichtigt nicht,
daß es auch anständige Menschen gibt.

Denkmal Heinrich Zille
Denkmal Heinrich Zille
von Heinrich Drake (1965)
Bronze, Höhe 270 cm
Standort: Köllnischer Park, am Märkischen Museum

Eine sehr umfangreiche Quelle seiner Fotografien findet sich hier.

Trockenwohner

Stets herrschte ein reger Umzugsverkehr. Beladen mit ihren wenigen Habseligkeiten, zogen die Berliner von einer trostlosen Wohnung in eine noch trostlosere – womöglich in einen Keller oder einen soeben fertig gestellten, noch feuchten Neubau.

Man kann mit einer Wohnung einen Menschen genauso töten wie mit einer Axt.

Trockenwohner nannte man jene Mieter, die eine frischverputzte Wohnung gerade so lange beziehen, bis sie ausgetrocknet ist und zahlungskräftigeren Mietern angeboten werden kann.

Heinrich Zille (1858 – 1929)
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