In der Heeresversuchanstalt Peenemünde wurde unter der Leitung von Wernher von Braun die erste voll funktionsfähige Großrakete, Typenbezeichnung Aggregat 4 (A4), entwickelt.
Bekannt wurde diese Boden-Boden-Rakete unter dem ihr von Joseph Goebbels im Oktober 1944 gegebenen Propagandanamen Vergeltungswaffe 2, kurz V2. Die Abschusseinheiten von Wehrmacht und SS nannten sie schlicht das Gerät.

Erfolgreicher Erstflug am 3. Oktober 1942. Dabei erreichte die Rakete eine Höhe von 84,5 km und flog in 4 Minuten und 56 Sekunden 190,6 Kilometer weit. Zuvor waren zwei Versuche am 13. Juni 1942 und am 16. August 1942 gescheitert.
Die A4 gilt als erstes von Menschen konstruiertes Objekt, das die Grenze zum Weltraum durchstieß:
(wenn man den Beginn der Thermosphäre in etwa 80 km Höhe als Grenze zum All definiert)

… wir haben mit unserer Rakete in den Weltraum gegriffen und zum ersten Male diesen Weltraum als Brücke zwischen zwei Punkten auf der Erde benutzt. Wir haben bewiesen, dass der Raketenantrieb für die Raumfahrt brauchbar ist … Dieser 3. Oktober 1942 ist der erste Tag eines Zeitalters neuer Verkehrstechnik. Es ist der Beginn der Raumschiffahrt

Vom 8. September 1944 bis März 1945 wurden rund 3.280 Raketen im Einsatz verschossen – mit Zielen in England, Belgien und Frankreich – von denen 271 bereits von deutscher Seite als Fehlschüsse erkannt wurden. Eine Bekämpfung war damals nicht möglich.

Ausgestellt beim HTI Peenemünde
(Historisch-Technisches Informationszentrum)

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Fi 103 und Aggregat A4 vor Peenemünder Werkbahn
Fi 103 und Aggregat A4 vor Peenemünder Werkbahn

Peenemünde Museum: HTI Frau im Mond Aggregat 4
Das Pin-up (auf dem mittleren Foto) sollte an den UFA-Film Frau im Mond erinnern, bei dessen Dreharbeiten der Raketenpionier Hermann Oberth als technischer Berater fungierte. Die Bezeichnung „V 4“ bedeutete Versuchsmuster 4.

Einzelteile: Aggregat 4 Einzelteile: Aggregat 4 Antriebsblock A4

Modell: Prüfstand VII
Modell: Prüfstand VII

Marshall Space Flight Center

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A4 liegend, unter der Saturn V Mondrakete

Aggregat 4 Aggregat 4

A4 rocket engine A4 rocket engine & Saturn V

Militärhistorisches Museum der Bundeswehr (MHM) in Dresden

A4-Rakete sowie eine Brennkammer der Fernkampfrakete und die Raumkapsel Sojus 29

Aggregat 4 Raketenspitze Stabilisierungflossen und Strahlruder

Royal Air Force Museum London-Hendon

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Ausgestellt in der Battle of Britain Hall:

Dieses V2-Exemplar war eine für die Briten während der Operation Backfire, unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg im Oktober 1945 bei Cuxhaven, vorbereitete Rakete.

Aggregat 4 (V2)
Aggregat 4 (V2)

Aufgeschnittene Aggregat 4 Heck: Aggregat 4 Steuerflossen: Aggregat 4

Ausgestellt im Deutschen Historischen Museum in Berlin

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Brennkammer einer V-2 Rakete im FundzustandDie Raketenproduktion erfolgte in einem Bergwerk bei Nordhausen. Rund 12.000 Häftlinge des KZ Mittelbau-Dora kamen beim Bau der unterirdischen Fabrikanlage sowie bei der Herstellung der V-2 Raketen ums Leben.

Ausgestellt im Luftwaffenmuseum der Bundeswehr in Berlin-Gatow

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Aggregat 4: Raketenspitze und Antriebsblock
Aggregat 4: Raketenspitze und Antriebsblock

Deutsches Technikmuseum Berlin

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Im Stollen des ehemaligen Gipswerkes Mittelbau-Dora wurde die V2-Produktion nach der Bombardierung von Peenemünde ausgelagert. Auf dem Boden des ehemaligen KZ bestand schon zu DDR-Zeiten eine Gedenkstätte.

Antriebsblock A4 Triebwerk A4

Ausgestellt auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung Berlin 2008

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V2: Deformierte Raketenspitze
V2: Deformierte Raketenspitze

Allgemeine Daten

Die A4 war 14 m lang, startbereit knapp 13 t schwer, Reichweite rund 300 km. Die Sprengladung wog etwa 975 kg. Die Schubleistung des Raketenmotors betrug 650.000 PS, die Brenndauer 65 Sekunden und die Geschwindigkeit 5.600 km/h.

siehe auch: Fieseler Fi 103 (Vergeltungswaffe 1, kurz V1)

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