Jetzt ist es so weit. Genau 147 Tage nach dem Saisonfinale 2008 im brasilianischen São Paulo startet die Formel 1 wieder, wie schon im letzten Jahr, mit dem Grand Prix von Australien in Melbourne in die aktuelle Saison.
Tiefgreifende Veränderungen im Reglement
Nach über zehn Jahren sind die ungeliebten Rillenreifen wieder den Slicks gewichen. Am meisten ins Auge fallen allerdings die Änderungen an der Aerodynamik der Boliden: die zahlreichen Zusatzflügel auf den Chassis wurden verboten, der Frontflügel verbreitert und abgesenkt, der Heckflügel dafür schmaler und höher. Zudem hat der Fahrer die Möglichkeit den Frontflügel beim Fahren zu verstellen – 2 Mal je Runde.
Jeder Fahrer hat nur noch acht Motoren zur Wahl, wer mehr benötigt, wird bestraft. Neu ist auch das Drehzahllimit von 18.000 statt 19.000 Umdrehungen. Selbst das Getriebe muss jetzt vier Rennen halten.
Selten war ein gutes Auto zum Auftakt einer Weltmeisterschaft so wichtig wie in diesem Jahr. Das Verbot aller Testfahrten während der Saison kann die Weiterentwicklung der Boliden einbremsen. Was halbgar wirkt, bei Einführung der neuen KERS-Technologie. Dank dieser Energie-Rückgewinnung gibt es pro Runde für bis zu 6 Sekunden zusätzliche Leistung von rund 80 PS – wenn denn das betreffende Team auch KERS (Kinetic Energy Recovery System) einsetzt.
Unverändert ist hingegen, dass auch in dieser Saison im Rennen zwei unterschiedliche Reifenmischungen verwendet werden müssen. Die weichere ist jeweils mit grünen Streifen am äußeren Ende der Flanken gekennzeichnet.
Die umstrittene Safety-Car-Regel der letzten Jahre wurde abgeschafft. Im Fall eines Einsatzes des Safety-Cars bleibt die Boxengasse künftig geöffnet, weil den Fahrern über die Standardelektronik eine maximale Geschwindigkeit im Display angezeigt wird, mit der sie an die Box fahren dürfen.
Transparenter wird die F1-Weltmeisterschaft auch: die Teams müssen nach dem Qualifying Spritmengen und Reifenstrategien bekannt geben.
Diffuser Auftakt der WM
Nach Protesten gegen die Heck-Diffusoren von BrawnGP, Toyota und Williams werden die Ergebnisse der ersten zwei Saisonrennen vorläufig sein, da das FIA-Berufungsgericht erst am 14. April tagt.